Ich weiß jetzt, warum der Bräutigam die Braut nicht vor der Hochzeit sehen soll. Weil er sie sonst Wahnsinnig macht.
Ich kann jeder Braut nur empfehlen sich die Haare beim Friseur stecken zu lassen. Die drei Stunden Ruhe bei der Friseurin fand ich so kostbar.
Mein Friseurtermin war um 11 Uhr, zwei Stunden sollte es nach der Einschätzung vom Freitag dauern, drei Stunden wurden es. Meine Haare wurden auf Lockenwickler und Papillotten aufgedreht und ich verbrachte eine halbe Stunde unter dem Umluftgebläse (diese komische Haube, sie wissen schon). Dann kamen die ersten Wickler wieder raus. Alles glatt und noch ein bisschen feucht. Die zwei Wickler wieder rein und nochmal 15 Minuten unter die Fönglocke. Danach war alles trocken, die Wickler kamen raus und meine Haare zeigten ein paar müde Wellen. Allein vorne, wo die Papillotten dringewesen sind zeigten sich schöne große Locken, denen man allerdings beim Aushängen zusehen konnte. Nächster Versuch: Locken mit dem Lockenstab (der dünnste, den sie hatten) rollen und gleich hochstecken. Eine nach der anderen. Und die Strähnen, die vorne runterhängen sollten gleich mit. Das war natürlich etwas langwieriger als gedacht. Um 14 Uhr war meine Frisur fertig und ich bekam die Anweisung nicht mal an Wasser zu denken, bei dem Wetter könne sogar die hohe Luftfeuchtigkeit ein Problem werden.
Ab nach Hause, ins Kleid gesprungen und geschminkt, mit dem längst fertigen Bräutigam im Nacken "Du hast noch 15 min! Schaffst Du das?" (Es waren 45 min und ich war kurz darauf fertig)
Mit dem Astra fuhren wir nach Bückeburg, wo der geschmückte Smart als Hochzeitsauto auf uns wartete, mit dem sind wir vor der Kirche vorgefahren. Erstes kleines Foto-shooting, Freunde und Verwandte begrüßen und dann rein in die Kirche. Und das Auto? Stand quer vor der Fußgängerzone im Halteverbot. Schnell musste noch jemand gefunden werden, der das Auto wegfährt. Dann das nächste Problem, das Verdeck ging nicht zu. Kein Wunder, wenn die Holme nicht drin sind, aber darauf kommt ja in der Hektik keiner. Zwischendurch war dann auch der Bräutigam weg um das Auto regenfest zu machen und dann waren endlich alle wieder da.
Der Traugottesdienst war wunderschön, Hedwigs Mutter hat eine tolle Predigt gehalten und auch den Rest vom Gottesdienst super gestaltet.
Vor der Kirche haben unsere Nichten und die Söhne von Freunden Blumen gestreut. Und wieder eingesammelt und wieder gestreut :-)
Zum Ratskeller, wo die Feier stattfand ging es zu Fuß, unterwegs habe ich alle kinder, die uns entgegenkamen mit Bonbons beschenkt. Leider hat es kurz vorm Ziel angefangen zu regnen, sonst hätten wir noch Fotos im Schlosspark gemacht.
Es folgten Sektempfang und Essen (Hirsch, Pute, Kartoffelgratin), dazwischen eine viel zu lange Rede vom Schwiegervater und eine kurze Rede vom Bräutigam.
Es gab keine Spiele, was wir aber auch nicht schade fanden.
Das mit dem Tanzen, das hat nicht so gut funktioniert. Er ist von außen auf mein Kleid getreten, ich von innen. Und so ein Reifrock zwischen Schuhen und Parket ist verdammt glatt. Gefallen bin ich nicht, aber ich hing des öfteren an Manfreds Armen in der Luft.
Die Torte haben wir lange vor 12 angeschnitten. Man beachte das gierige Kind im Vordergrund ;-)
Und die Frisur? Die hat gehalten: